Freitag, 20. Juli 2012

Fantastisches aus dem "Aurora" - Die letzte Kornblume

Die letzte Kornblume

Es war einmal ein Getreidefeld. In mitten dieses Getreidefeldes zwischen den goldgelben Halmen stand eine blaue Blume. Diese blaue Blume wurden am Morgen von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Sie öffnete ihre Blütenblätter und schaute sich die Welt an.
Schon nach kurzer Zeit merkte sie, dass die gelben Halme um sie herum, sie komisch anguckten und flüsterten. "Was ist das denn? Sowas habe ich ja noch nie gesehen. Die ist ja garnicht sonnenfarben. Sie ist grün und blau. Die gehört nicht zu uns", und mit diesen Worten bogen sich die Halme weg von der blauen Blume.
"Aber wohin gehöre ich denn dann?", fragte die blaue Blume. "Frag das Unkraut, die haben auch grüne Halme wie du."
Also beugte sich die Blume hinunter und fragte das Unkraut: "Gehöre ich zu euch?" Entsetzt säuselte das feine Unkraut überheblich: "Natürlich nicht. Du bist viel zu grob und fest. Frag das Gras, das ist auch so fest wie du."
"Bin ich das, was ihr seit?", fragte die blaue Blume das Gras. Das Gras stand am Rand des Feldes und hatte schon viel gesehen. Es war die älteste Pflanze auf dem Feld. Weise und gütig meinte das Gras: "Nein, Gras bist du nicht mein liebes Kind, aber ich weiß, was du bist. Früher als ich noch jung war, gab es ganz viele von dir. Ihr wart mit dem roten Mohn zusammen die Könige des Feldes. Dann kam der Bauer mit dem Wasser, das eklig schmeckt und meine Blätter ganz welk und braun macht und seit dem habe ich keinen von euch mehr gesehen."
"Was bin ich denn jetzt?", fragte die blaue Blume ungeduldig.
"Du bist eine Kornblume. Sei nicht traurig, nächstes Jahr werden deine Kinder nicht mehr alleine sein. Denn aus dir werden ganz viele Blumen werden und vielleicht werdet ihr ja wieder die Könige des Feldes."
Der Kornblume gefiel es beim Gras, es war freundlich zu ihr und so blieb sie in seiner Nähe und unterhielt sich mit ihm, bis sie am Ende des Sommers für immer die Augen schloss und davon träumte Königin des Feldes zu sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen